Laut einer aktuellen Metaanalyse meherer Studien könnten Cannabinoide bei Menschen mit Morbus Crohn eine therapeutische Wirksamkeit ausüben. Allerdings konnte aus den Ergebnissen noch kein eindeutiges Fazit gezogen werden. Der Morbus-Crohn-Aktivitätsindex (CDAI) wurde durch die Cannabinoide gesenkt. Die Lebensqualität, Anzahl der Teilnehmer mit Krankheitsremission und Entzündungswerte blieben im Placebovergleich unverändert.

Inhaltsverzeichnis
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Therapeutische Wirksamkeit von Medizinalcannabis bei CED?
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Metaanalyse über 4 randomisiert-kontrollierte Studien zu medinizischem Cannabis
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Beeinflussung des CDAI-Score. keine Effekt auf Lebensqualität, Remission und Entzündungen
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Cannabinoide können möglicherweise Krankheitsaktivität bei Morbus Crohn reduzieren
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Noch nicht registriert?
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Medizinalcannabis gegen Morbus Crohn
2024-11-19
Inhaltsverzeichnis
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Therapeutische Wirksamkeit von Medizinalcannabis bei CED?
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Metaanalyse über 4 randomisiert-kontrollierte Studien zu medinizischem Cannabis
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Beeinflussung des CDAI-Score. keine Effekt auf Lebensqualität, Remission und Entzündungen
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Cannabinoide können möglicherweise Krankheitsaktivität bei Morbus Crohn reduzieren
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Noch nicht registriert?
Arzneimittel und Zubereitungen aus der Hanfpflanze zur therapeutischen Anwendung werden auch als Medizinalcannabis bezeichnet. Die therapeutische Wirksamkeit von Cannabis bei Menschen mit Morbus Crohn konnte bislang nicht abschließend geklärt werden. Um diese Unsicherheit zu beseitigen, wurde nun eine Auswertung mehrerer randomisierter, kontrollierter Studien durchgeführt.
Therapeutische Wirksamkeit von Medizinalcannabis bei CED?
Wissenschaftler führten hierzu eine Literaturrecherche in den Datenbanken Medline, EMBASE, Scopus und Google Scholar durch und untersuchten die Wirkung von Cannabinoiden auf leichten bis mittelschweren Morbus Crohn bei Erwachsenen. Berücksichtigt wurden randomisierte, kontrollierte Studien mit mindestens 8 Behandlungswochen. Folgende Parameter wurden in die Metaanalyse einbezogen:
- Morbus-Crohn-Aktivitätsindex (CDAI)
- Lebensqualität
- Vollständige, klinische Remission
- Entzündungsmarker C-reaktives Protein (CRP)
Metaanalyse über 4 randomisiert-kontrollierte Studien zu medinizischem Cannabis
Die Qualität der Studien wurde mithilfe des RoB2-Tools von Cochrane bewertet. Für die Metaanalyse wurde ein Zufallseffektmodell angewendet. Die Heterogenität wurde mithilfe des Cochrans Q-Test und des I2-Tests bewertet. Die Heterogenität und die Robustheit der Ergebnisse wurde mit einer Sensitivitätsanalyse bewertet.
Beeinflussung des CDAI-Score. keine Effekt auf Lebensqualität, Remission und Entzündungen
Die Analyse schloss 4 Studien ein. Das Risiko einer Verzerrung für die einbezogenen Studien variierte von „niedrig“ bis „leichte Bedenken“. Cannabinoide erreichten einen statistisch signifikanten Effekt auf den CDAI-Score im Placebovergleich (Standardisierte Mittelwertdifferenz, MD: -0,92; 95 % Konfidenzintervall, KI: -1,80 – -0,03; p \< 0,05). Der Effekt von Cannabinoiden auf die übrigen Ergebnisparameter war jedoch mit dem Effekt eines Placebos vergleichbar. Teils lag zudem eine hohe Heterogenität vor, aufgrund derer klare Aussagen nur begrenzt möglich sind.
Cannabinoide können möglicherweise Krankheitsaktivität bei Morbus Crohn reduzieren
Cannabinoide konnten somit den CDAI-Score bzw. die Krankheitsaktivität günstig beeinflussen. Es wurde jedoch kein statistisch signifikanter Unterschied hinsichtlich der Verbesserung der Lebensqualität, der vollständigen Remission der Krankheit und der Verringerung der Entzündungsmarker festgestellt. Die Autoren geben zudem zu bedenken, dass die Ergebnisse der Studien eine relativ hohe Heterogenität aufwiesen. Ein Behandlungsversuch mit Medizinalcannabis sollte darüber hinaus nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen, da Wechselwirkungen und Nebenwirkungen möglich sind.
FAQ zu Medizinalcannabis bei Morbus Crohn
- Was ist Morbus Crohn und wie äußert sich die Erkrankung?
Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die zu Symptomen wie Bauchschmerzen, Durchfall und Gewichtsverlust führt. Die Krankheitsaktivität wird oft durch den Morbus-Crohn-Aktivitätsindex (CDAI) gemessen. - Kann Medizinalcannabis bei Morbus Crohn helfen?
Laut einer aktuellen Metaanalyse kann Medizinalcannabis die Krankheitsaktivität bei Morbus Crohn senken, gemessen durch einen Rückgang des CDAI-Scores. Die Lebensqualität, die Wahrscheinlichkeit einer vollständigen Remission und Entzündungsmarker wurden jedoch nicht signifikant beeinflusst. - Welche Parameter wurden in der Metaanalyse untersucht?
Die Analyse berücksichtigte folgende Parameter: den CDAI-Score, die Lebensqualität, die Häufigkeit einer vollständigen Remission und die Entzündungswerte (CRP). - Gibt es Nebenwirkungen oder Risiken bei der Anwendung von Medizinalcannabis?
Wie bei allen Arzneimitteln sind Nebenwirkungen möglich, einschließlich Schwindel, Müdigkeit und möglichen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Eine Anwendung sollte daher nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen. - Wurde eine Verbesserung der Lebensqualität festgestellt?
In der Analyse gab es keine signifikante Verbesserung der Lebensqualität bei den Teilnehmern, die Medizinalcannabis nutzten, verglichen mit der Placebo-Gruppe. - Ist eine Remission der Krankheit durch Medizinalcannabis möglich?
Bisher konnte kein statistisch signifikanter Unterschied in der Remissionsrate festgestellt werden. Die Wirkung von Cannabis auf eine vollständige Heilung ist demnach nicht belegt. - Wie zuverlässig sind die Studienergebnisse?
Die Ergebnisse zeigen eine hohe Heterogenität, was bedeutet, dass die Studien teils unterschiedliche Ergebnisse lieferten und somit keine eindeutigen Schlussfolgerungen gezogen werden können. - Sollten Patienten mit Morbus Crohn Medizinalcannabis ausprobieren?
Ein Behandlungsversuch kann in Betracht gezogen werden, jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht, da Wechselwirkungen und individuelle Risiken bestehen können.
- Was ist Morbus Crohn und wie äußert sich die Erkrankung?
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